3. Runde in Tarifverhandlungen der baden-württembergischen M+E-Industrie bringt keine Annäherung

31.10.2024

Dr. Marquardt: IG Metall soll Warnstreiks aussetzen, weil sie Lösungsfindung erschweren

BÖBLINGEN – Die Tarifparteien in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie (M+E) sind nach der dritten Verhandlung in der Tarifrunde 2024 ohne substanzielle Annäherung auseinandergegangen. „Wir sind mit unserem Angebot in der zweiten Runde einen gewaltigen Schritt auf die Arbeitnehmerseite zugegangen, doch die IG Metall hat sich in den zentralen Punkten nicht bewegt“, sagte Dr. Harald Marquardt, Verhandlungsführer des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, am Donnerstag nach der Verhandlung in Böblingen: „Wir sind uns zwar in der Beurteilung der aktuellen Lage weitgehend einig. Die Vorstellungen über einen Lösungsansatz liegen aber immer noch sehr weit auseinander.“

Allerdings hätten die Verhandlungskommissionen beider Seiten über die immensen Herausforderungen im Zuge der Transformation gesprochen, von denen die baden-württembergische M+E-Industrie in besonderem Maße betroffen sei. „Wir sind hier dabei, ein gemeinsames Verständnis zu entwickeln und gegebenenfalls nach Ansatzpunkten zu suchen, was wir als Sozialpartner dazu beitragen können, damit die Betriebe und ihre Beschäftigten besser durch diese schwierige Zeit kommen“, sagte Marquardt.

Marquardt forderte die IG Metall auf, die Warnstreiks nun bis zur nächsten Verhandlungsrunde auszusetzen: „Wir sind jetzt an dem Punkt, an dem wir konkret auf Lösungen zuarbeiten sollten. Warnstreiks sind hierbei jedoch kontraproduktiv und schädlich. Sie belasten die Unternehmen nur zusätzlich in einer ohnehin schon sehr schwierigen Lage und erschweren so die Lösungsfindung unnötig.“ Er sieht die IG Metall auch in der Pflicht, die Erwartungen ihrer Mitglieder auf ein realistisches Maß zu dämpfen: „Seit die Gewerkschaftsforderung im Frühsommer formuliert wurde, hat sich die wirtschaftliche Lage noch einmal deutlich verschlechtert. Dem müssen wir in einem Abschluss Rechnung tragen und dabei Lösungen finden, die auch den Firmen gerecht werden, die sich keine zusätzlichen Kostenbelastungen leisten können.“

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